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Typisch Bub, typisch Mädchen

So vermeidet ihr Gender-Klischees in der Erziehung

Heutzutage haben sich wohl die meisten Eltern vorgenommen, bei der Erziehung von Mädchen und Jungen möglichst keine Unterschiede zu machen. Und doch passiert es rasch, dass man unbewusst in die Klischee-Falle tappt. Die folgenden Tipps helfen, das zu vermeiden.

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Mädchen, Junge

Immer nur Pink für Mädchen und Blau für Jungs? Muss nicht sein.

Getty Images/Westend61

1. Spielzeug

Dass Puppen nicht ausschliesslich Mädchen vorbehalten sind und Legos nicht nur für Buben erfunden wurden, sollte mittlerweile klar sein. Auch, dass es überhaupt nicht darum geht, Mädchen das Spielen mit Puppen ab sofort zu verbieten, sondern darum, ihnen zu zeigen, dass sie sich durchaus auch für Autos, Bauklötze, etc. begeistern dürfen. Trotzdem schleichen sich gerade über die Spielsachen viele Stereotypen ein. Bekommen Mädchen und Jungs dasselbe Geschenk, ist meist das Produkt in pinker Ausführung fürs Mädchen, das in blauer für den Jungen. Hier lohnt es sich, genauer hinzuschauen, ohne jedoch die Farben pink und blau komplett aus dem Kinderzimmer zu verbannen. Lasst euren Kindern einfach sowohl bei der Art der Spielzeuge als auch bei der Farbe die freie Wahl.

2. Vorbilder

Zeigt euren Kindern möglichst früh auf, dass sie später den Beruf wählen dürfen, den sie interessiert und ihren Fähigkeiten entspricht – und nicht einem veralteten Rollenbild. Besonders gut gelingt das, indem ihr euren Kindern Vorbilder präsentiert. Vielleicht gibt es in eurem Freundeskreis beispielsweise eine Frau, die Elektrikerin gelernt hat oder einen Mann, der als Kindergärtner arbeitet. 

3. Erwartungen

Selbst wenn es vielen Eltern völlig egal ist, ob sie einen Jungen oder ein Mädchen bekommen: Ist das Geschlecht bekannt, entstehen unbewusst oft Erwartungen und Vorstellungen. So freut sich die Mutter etwa schon darauf, mit der Tochter einen gemeinsamen Shopping-Tag zu machen oder der Vater malt sich bereits den ersten Besuch im Fussballstadion mit seinem Mini-Me aus – Selbst wenn einem bewusst ist, dass alles anders kommen kann und sich vielleicht das Mädchen viel mehr für Fussball interessiert. Solche Vorstellungen beeinflussen indirekt auch unsere Erziehung und sollten deshalb reflektiert werden.

4. Ämtli

Einen unselbständigen Pascha will bestimmt niemand grossziehen. Deshalb ist klar, dass nicht nur die Mädchen, sondern auch die Knaben früher oder später Ämtli übernehmen müssen. Achtet dabei unbedingt auch darauf, welche Aufgaben ihr wie verteilt. Muss stets der Knabe den Rasen mähen und das Mädchen die Wäsche glätten, ist das sehr suboptimal und alles andere als genderneutral. Achtet darauf, dass jedes Ämtli von jedem Kind übernommen wird.

5. Kommentare

Versucht so gut wie möglich, auf Kommentare zu verzichten, die Stereotypen bedienen. Das können altbekannte und längst überholte Sprüche sein, wie zum Beispiel: «Grosse Jungs weinen nicht», aber auch ein etwas zu lautes «Typisch Mädchen», das die Kinder nebenbei aufschnappen. Genau damit steckt ihr sie in eine Schublade. Besser als «Typisch Mädchen» wäre es etwa, «Typisch Lara» zu sagen. 

6. Inklusive Sprache

Ihr erzählt, dass ihr noch einen Termin beim Kinderarzt abmachen müsst, obwohl der Kinderarzt eine Ärztin ist? Dann sprecht auch von der Kinderärztin.

Von fei am 2. Januar 2024 - 09:00 Uhr